Warum singen Sie in einem Chor?
Singen begleitet mich schon, seit ich denken kann. Mich begeisterte als Kind der Mädchenchor in unserer Gemeinde, weil sie peppige geistliche Lieder mit Schlagzeugbegleitung sangen. Ich konnte es kaum erwarten, endlich das Eintrittsalter von 9 Jahren zu erreichen, um dort mitzusingen. Über 20 Jahre war dieser Chor Teil meines Lebens. Das gemeinsame Singen, Lieder, die ans Herz gehen und die Gemeinschaft, die ich dort erleben durfte, haben mich geprägt und mich zu einer leidenschaftlichen Chorsängerin gemacht. Egal, was sich in meinem Leben getan und verändert hat, ich war immer im Chor aktiv. Später in der Musicalklasse der Musik- und Kunstschule und schließlich im Gospelchor Forst. Es ist ein einmaliges Erlebnis, im Chor mit anderen zu singen. Das muss für mich einfach sein.
Warum haben Sie sich für den Gospelchor Forst entschieden?
Der Chor probte in meinem Wohnort, das Repertoire hat mich sehr angesprochen und er passte damals einfach zu meinem Leben. Die Gründe waren also zunächst eher praktisch, doch mit der Zeit fühlte ich mich immer stärker mit meinem Herzen und emotional mit dem Chor verbunden.
Der Slogan des Gospelchors lautet: „Überraschend anders“. Was ist für Sie persönlich anders am Gospelchor Forst?
Dieser Slogan ist bei uns Programm. Wir singen nicht nur Gospels, sondern haben ein breites Repertoire aus verschiedenen Sparten. Die Lieder präsentieren wir jeweils sehr individuell. Wir singen auswendig, und mit den passenden Choreographien verstärken wir die Aussage und Wirkung der Lieder und machen sie lebendiger. Das ist ein hohes Level an Anforderungen, das uns schon das eine oder andere Mal an den Rand der Verzweiflung gebracht hat. Doch wenn es dann endlich passt, sind Freude und Begeisterung groß. Bei uns im Chor und natürlich auch später beim Publikum. Anders ist auch, dass wir alle vier Jahre ein Musical präsentieren, das wir selbst zusammenstellen aus Gospels, Spiritual und Musical- oder Popsongs. Die Produktion dieser Musicals stärkt unsere Chorgemeinschaft enorm, weil zum Singen noch Schauspiel hinzukommt, wir gemeinsam Kostüme nähen und aussuchen, das Bühnenbild gestalten und überhaupt viel zusammen organisieren.
Was ist Ihnen außer Singen noch wichtig als Chormitglied?
Singen im Chor bedeutet für mich Gemeinschaft und Verbundenheit. Nach der Chorprobe unterhalten wir uns noch über alles Mögliche, feiern gemeinsam unsere Geburtstage und haben Spaß. Und wenn ich einen Ratschlag brauche, dann gibt es viele liebe Menschen, die ich fragen und anrufen kann. Das ist etwas ganz Herzliches, Verbindendes.
Was macht Klaus Heinrich als Chorleiter aus?
Klaus versteht es hervorragend, durch seine unkonventionelle und humoristische Art mit uns Lieder einzustudieren und Feinheiten aus uns herauszulocken. Auch lange und intensive Proben machen da Freude und Spaß. Bei Konzerten bezieht er gerne die Zuschauer mit ein, übt vor dem Konzert Liedpassagen oder Bodypercussion-Sequenzen ein. Das schafft eine ganz besondere und gelockerte Atmosphäre und der Funke zwischen dem Publikum und uns als Chor springt dann einfach über. Wir singen für und mit dem Publikum und performen nicht nur auf der Bühne.