- überraschend anders

Portrait

"Das Wir-Gefühl ist immer wieder überwältigend"

Warum singen Sie in einem Chor?

Ich liebe das Gänsehautfeeling beim Singen im Chor, vor allem wenn die einzelnen Stimmen dazukommen. Wenn zum Beispiel der Alt als tiefere Stimme erklingt oder der Sopran 1 von oben hinzutrifft – das berührt mich immer wieder neu und trifft mich mitten ins Herz. Dieses Gefühl habe ich nicht, wenn ich allein singe, sondern nur in der Chorgemeinschaft. 

Warum haben Sie sich für den Gospelchor Forst entschieden?

Weil unser Chor so lebendig ist. Wir haben ein abwechslungsreiches Repertoire und singen immer auswendig, ohne Noten. Dadurch können wir unsere Emotionen voll ausleben und bekommen einen ganz intensiven Kontakt zum Publikum. Wir präsentieren viele Songs mit Choreografien oder Body Percussion, also Klatschen und Stampfen im Rhythmus. Klaus Heinrich, unser Chorleiter, bezieht das Publikum auch immer mit ein. Wenn dann alle gemeinsam singen und klatschen – dieses Wir-Gefühl ist immer wieder überwältigend.

Der Slogan des Gospelchors lautet: „Überraschend anders“. Was ist für Sie persönlich anders am Gospelchor Forst?

Wir machen viele außergewöhnliche, manchmal auch ein wenig verrückte Dinge:

Für unsere DVD „Forst – überraschend anders“ standen wir mit nackten Füßen und sogar mit dem Keyboard im Forster Heidesee. In Bad Tölz haben wir beim Stationen-Theater mitgemacht. Da beginnt das Stück im Tal und endet – nachdem alle mit dem Sessellift nach oben gefahren sind – auf dem Blomberg. 

Ganz großes Kino waren unsere Auftritte auf großen Bühnen: im Apollo Theater in Stuttgart, im Capitol in Mannheim und im Kammertheater in Karlsruhe. Das hätten wir uns vorher nie zu träumen gewagt.

Nicht zu vergessen unsere Musikrevue „Tartufo“. Hier waren wir von der Idee bis zur Aufführung mit einbezogen – unter der Leitung eines professionellen Regisseurs. Die Erfahrungen dabei: unbezahlbar!

Während der Corona-Zeit haben wir für unsere Fans drei Videoclips veröffentlicht, z. B. mit Weihnachtsgrüßen. Das hat uns als Chor noch mehr zusammengeschweißt und wir haben nie den Kontakt zu unserem Publikum verloren.

Was ist Ihnen außer Singen noch wichtig als Chormitglied?

Mir ist die Gemeinschaft im Chor ganz wichtig und dass es bei uns keinen Stillstand gibt. Wir sind eine eingeschworene Truppe, jeder bringt sich ein und ist offen für Neues. Die Choreografien zum Beispiel waren anfangs für viele von uns ein Hindernis, das letztendlich aber alle mit Bravour gemeistert haben. Ein schöner Nebeneffekt: Singen und Tanzen ist wie Gehirnjogging. 

Wichtig für mich ist auch unser soziales Engagement. Wir haben eine Kooperation mit dem Hospizdienst in Bruchsal, haben für unsere Musikrevue „Tartufo“ Freikarten an die Lebenshilfe Bruchsal gespendet oder bei einem anderen Projekt für das Kinderhospiz „Sterntaler“ gesammelt.

Was macht Klaus Heinrich als Chorleiter aus?

Hier fällt mir das Zitat der Filmfigur Forrest Gump ein: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.“ Es ist immer spannend, mit Klaus zu arbeiten. Er sprüht vor Ideen, er fördert und fordert uns – und wir müssen immer auf alles gefasst sein. Es ist schon vorgekommen, dass wir kurz vor dem Auftritt „gschwind“ eine neue Idee umsetzen müssen. Diese Spontaneität macht Spaß, bringt uns als Chor weiter und bedeutet, dass Klaus uns das auch zutraut. Und das ist echt ein tolles Gefühl.

Elke Riffel

Sopran 2

Mitglied seit 2001

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